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Fachgruppe Inobhutnahme
AKI
der Internationalen
Gesellschaft für erzieherische
Hilfen (IGfH)
Frankfurt/Main
Sektion
Bundesrepublik Deutschland
der
Fédération Internationale des
Communautés
Educatives (FICE) e.V.
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Tagung der Fachgruppe Inobhutnahme der IGFH - AKI -
vom 01.04. - 03.04.2019 in Bremen
Tagungsbericht
Vom 01. bis 03. April tagte die Fachgruppe Inobhutnahme zu ihrer 44.
Tagung in Bremen. 18 MitgliederInnen aus 12 Bundesländern bildeten dabei eine
breite Vielfalt von in obhutnehmenden Einrichtungen und Diensten sowohl in
öffentlicher als auch in freier Trägerschaft ab. Auch inhaltlich waren
VertreterInnen der Bereitschaftspflege, der klassischen Inobhutnahmen,
SleepIn-Angebote und Gruppen mit sogenannten eingestreuten Plätzen anwesend.
Neben dem traditionellen Schwerpunkt auf dem kollegialen
Austausch stand diesmal die Bundestagungder Inobhutnahmen im September 2019 im
Mittelpunkt.
Im Rahmen der kollegialen Beratung wurde erneut deutlich, dass
die Belegzahlen sich in den einzelnen Einrichtungen auf einem niedrigeren
Niveau stabilisierten. Hintergrund dafür bildeten die anhaltend niedrigeren
Zahlen im Bereich der UMFs. Vielerorts schienen Plätze für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge in Plätze für Inobhutnahmen umgewandelt worden zu
sein, dass die geringeren Platzbedarfe förderten. Zugleich wurde aber auch
deutlich, dass die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen in den Einrichtungen für
Inobhutnahmen deutlich gestiegen sind. Von Gewaltübergriffen gegen
BewohnerInnen und auch MitarbeiterInnen wurde berichtet, die häufiger
dauerhafte Security-Einsätze zur Folge hatten, damit die Arbeit vor Ort
überhaupt noch geleistet werden kann. Ideen für die Einbindung wurden dazu auf
der Basis der Erfahrungen in den einzelnen Einrichtungen zusammengetragen, um
zu prüfen, wie Pädagogik und Security-MitarbeiterInnen Arbeitsbündnisse finden
können. Ergänzende individualpädagogische Betreuungs- und
Stabilisierungsangebote wurden zunehmend in Anspruch genommen, um
Drehtüreffekte zu vermeiden. Zudem wurde aus mehreren Kommunen über Bündnisse
von freien und öffentlichen Trägern berichtet, in denen in Kooperationen
individuelle Angebote für Minderjährige in äußerst schwierigen und komplexen
Lebenskontexten kreiert und aufgebaut werden.
Die Vorbereitungen für die Bundestagung
Inobhutnahme – Aus der Praxis für die Praxis - vom 19. bis 20. September in
Erkner bei Berlin wurden inhaltlich abgeschlossen und entsprechende Aufträge
für die konkrete Ausgestaltung verabredet. Zugesagt haben Prof. Dr. Thomas
Trenczek, der in der Form von FAQs einen rechtlichen Rahmen spannen wird und
Prof. Dr. Klaus Wolf, der aus bindungstheoretischer Sicht auf Verweildauern in
der Inobhutnahme schauen wird. Weitere Informationen und Anmeldungen über http://inobhutnahme-tagung.de/
Ein weiterer großer
Tagesordnungspunkt war die strukturelle Arbeit an einem Fachbuch, dessen
Erscheinen für 2020 geplant ist. Dieses
wird zum einen Grundlagen zum Thema Inobhutnahme beleuchten, und zum anderen
sich mit pädagogischen Fragestellungen und methodischen Möglichkeiten in der
Praxis beschäftigen.
Die Schriftenreihe wurde ergänzt und kann über die
Homepage der Fachgruppe www.igfh.de/aki/
eingesehen werden.
Die
Mitglieder der Fachgruppe freuen sich über Rückmeldungen zu den Thesen.
Die Fachgruppe wirbt weiter um
die Mitarbeit von interessierten FachkollegInnen aus den Bundesländern Bayern
und Thüringen. Diese beiden Bundesländer sind in der Fachgruppe noch nicht
vertreten. Interessierte können sich direkt an die Sprecher wenden.
Die Internetseite der Fachgruppe wurde aktualisiert.
Die Fachgruppe wird weiterhin von
Andreas Neumann-Witt – Andreas.Neumann-Witt@ba-fk.berlin.de
- und Rüdiger Riehm – riehm@st-theresienhaus.de
– als Sprecher vertreten.
Die nächste Arbeitstagung der Fachgruppe
Inobhutnahme findet vom 22. - 24.April 2020 in Hamburg statt.
Rüdiger
Riehm und Merle Berger
FG
Inobhutnahme
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