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Fachgruppe Inobhutnahme
AKI
der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH)

Frankfurt/Main
Sektion Bundesrepublik Deutschland
der Fédération Internationale des Communautés Educatives (FICE) e.V.

  

Tagung der Fachgruppe Inobhutnahme der IGFH -  AKI -
vom 05.11. - 07.11.2014 in Frankfurt /Main


Tagungsbericht

 
Das inzwischen 35. Arbeitstreffen der Fachgruppe Inobhutnahme „AKI“ fand im November 2014 im Landessportbund Hessen statt. Mit dabei waren 14 Mitglieder aus 11 Bundesländern, die in freier oder öffentlicher Trägerschaft eine breite Vielfalt von Inobhutnahmeangeboten vorhalten.
 
Im kollegialen Austausch wurde ersichtlich, das sich regional sehr unterschiedliche Herausforderungen an die professionelle Arbeit stellen womit einher geht, in welcher Weise, zielgerichtet oder eher agierend, Inobhutnahmen ausgestaltet werden (können). Während einige Einrichtungen bspw. ein fachliches Profil für Rückführungskonzepte ausbilden, zeigt sich insbesondere in Großstädten in Folge von enormen Strömen unbegleitet minderjähriger Flüchtlinge, dass die mit dem Jugendamt vereinbarten fachlich Leistungsstandards schleichend unterlaufen werden. So drängen sich auch andere, Jugendhilfe ferne Träger auf den Markt und bieten Lösungen an, wo bisherige Kooperationspartner zögern. Diese Entwicklungen stellen auch die Heimaufsichten unter Druck, die in der Not Plätze schaffen müssen, die die Spannweite von individuell angemessenen Absprachen bis hin zur Unterschreitung fachlicher Leitlinien immer größer werden lassen. Hier schlägt sich in der Praxis das nieder, was Eva Dittmann und Heinz Müller in ihrem Artikel (ForE 5/2013) benannt haben: Die dringend notwendigen fachlich-konzeptionellen Überlegungen und Weiterentwicklung werden durch den pragmatischen Handlungsdruck ausgebremst. Daraus entsteht leicht ein Teufelskreis, der die im letzten Tagungsbericht skizzierten Problematiken verschärft (ForE 4/2014).
 
 
Vorbereitend auf unser Herbsttreffen haben die TeilnehmerInnen in ihren Einrichtungen Umfragen mit MitarbeiterInnen durchgeführt, mittels derer Einschätzungen zu den Anforderungen an pädagogischer Fachkräfte in der Inobhutnahme erhoben wurden. Nach einer Zusammenschau der Ergebnisse und weiterer Konkretisierung wurden mehrere Punkte herausgearbeitet, die nach Ansicht der Fachgruppe das Anforderungsprofil an Mitarbeitende kennzeichnen. Diskutiert wurden in diesem Zusammenhang auch Anforderungen an die Personalorganisation und Vorstellungsverfahren. Dies soll zukünftig weiter ausdifferenziert, verschriftlicht und publik gemacht werden, und als Anregungen bspw. für Auseinandersetzungen mit Ausbildungsstätten, Hochschulen und Qualifizierungen dienen.
 
 
Die im letzten Arbeitstreffen herausgefilterten Praxisthemen "gelingende Elternarbeit“, "Leitfaden zur Auftragsklärung zwischen Jugendamt und Einrichtung“ und "Kernaufgaben der Inobhutnahme“, sowie Fragen und Haltung zum „Recht auf Inobhutnahme“ wurden intensiv erörtert. Ziel der Fachgruppe ist es, zu den Themen ein Positionspapier zu erstellen und darüber Impulse für die Fachdiskussionen zu geben.
 

Im Vorfeld des Fachgruppentreffens fand der jährliche Kollegialaustausch (03.11. bis 05.11.2014) statt, den Lutz Bohnstengel und Rüdiger Riehm für Mitarbeitende aus Inobhutnahmeeinrichtungen anboten. Die Veranstaltung war mit 22 TeilnehmerInnen aus dem Bundesgebiet sehr gut besucht und wurde positiv bewertet.
 
 
Die Vernetzung der Fachgruppe innerhalb des IGfH-Fachverbandes  wurde ebenso thematisiert, wie die Beteiligung an verschiedenen Veranstaltungen, an denen wir Aspekte der Inobhutnahme im Rahmen des Kinderschutzes und angrenzenden Themen in Form von Workshops oder Foren einbrachten und künftig gestalten werden. Dabei fand ein intensiver Austausch sowohl hinsichtlich der geleisteten Veranstaltungen und der entsprechenden Auswertung statt, wie auch eine Sortierung und Vorbereitung von kommenden Workshops.
  

Als neue Mitglieder begrüßen wir Johannes Hartkens aus Stade und Mirjam Franke aus Frankfurt. Weiterhin möchten wir besonders um die Mitarbeit von interessierten FachkollegInnen aus den Bundesländern Bayern, Saarland, Thüringen und Sachsen-Anhalt werben. Interessierte können sich direkt an die Sprecher wenden.
   

Die Fachgruppe wird weiterhin von Lutz Bohnstengel - l.bohnstengel@kjh-arenberg.de - und Rüdiger Riehm – riehm@st-theresienhaus.de – als Sprecher vertreten. 

Rüdiger Riehm und Corinna Petri
FG Inobhutnahme