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Fachgruppe Inobhutnahme
AKI
der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH)

Frankfurt/Main
Sektion Bundesrepublik Deutschland
der Fédération Internationale des Communautés Educatives (FICE) e.V.

  

Tagung der Fachgruppe Inobhutnahme der IGFH -  AKI -
vom 02.04. - 04.04.2014 in Heilbronn


Tagungsbericht

 
Im April dieses Jahres fand bereits das 34. Arbeitstreffen der Fachgruppe Inobhutnahme „AKI“ statt. Zu unserem Frühjahrstreffen in Heilbronn konnten wir 16 VertreterInnen verschiedener in Obhut nehmender Einrichtungen aus 12 Bundesländern begrüßen. Die Mitglieder der Fachgruppe zeichnen mit ihren Einrichtungen eine breite Vielfalt der Organisation von Inobhutnahmeangeboten, die von der Inobhutnahme in Bereitschaftsfamilien, über integrierte Inobhutnahmeplätze in Regelwohngruppen und alternativen Unterbringungsformen in betriebserlaubten Bauwägen o.ä. bis hin zu exklusiven Inobhutnahmeinrichtungen reichen.

Den Auftakt des Arbeitstreffens bildete traditionell der intensive fachliche Austausch über die aktuellen Situationen, die Anforderungen und die erfolgten Veränderungen in den jeweiligen Einrichtungen. Nachwievor verzeichnen die Einrichtungen, insbesondere in Großstädten, eine sehr hohe Aus- und Überlastung; oft in Verbindung mit langen Verweildauern aufgrund zäher Perspektivklärungsprozesse oder fehlenden Anschlussmöglichkeiten. Dies gilt insbesondere bei jungen Kindern und unbegleitet minderjährigen Flüchtlingen. Letztere stellen die Einrichtungen vor massive logistische und pädagogische Herausforderungen: In einigen Städten sprengt der quantitative Zuwachs die Inobhutnahmesysteme, sodass z.B. Hotelzimmer angemietet oder Wohncontainer aufgebaut werden müssen. Zudem erfordert die Betreuung junger Menschen verschiedener, teils verfeindeter Ethnien spezifische Sprach,- und Kulturkenntnisse. Obgleich der Bedarf an weiteren Plätzen sehr hoch ist, scheuen sich Träger mit Blick auf die Herausforderungen Angebote zur Inobhutnahme auf den Markt zu bringen. Die zunehmenden Anforderungen machen sich auch bei der Akquise neuer MitarbeiterInnen bemerkbar; viele Einrichtungen haben Schwierigkeiten geeignetes Personal zu gewinnen.

Die Vernetzung mit anderen IGfH-Fachgruppen war ebenso Thema, wie die Beteiligung an verschiedenen Veranstaltungen, an denen wir Aspekte der Inobhutnahme im Rahmen des Kinderschutzes und angrenzenden Themen in Form von Workshops oder Foren einbringen werden. Des weiteren wurden Erfahrungen mit dem Beschwerdemanagement in Inobhutnahmeinrichtungen ausgetauscht sowie die bundesweiten Entwicklungen im Bereich der unbegleitet Minderjährigen Flüchtlinge reflektiert.

Großen Raum nahm die Auswertung der ersten bundesweiten Jahrestagung "Inobhutnahme als Chance und Herausforderung" ein. Die Tagung war mit über 200 TeilnehmerInnen sehr gut besucht und ausgebucht. Besonders geschätzt wurde der rege Fachaustausch unter "best-practise"- Gesichtspunkten. Aus den Diskussionen und Rückmeldungen haben wir Themen aufgegriffen, die derzeit besondere Praxisrelevanz haben und daher im Fachdiskurs weiter vorangetrieben werden sollen: 1. "gelingende Elternarbeit"- Haltung der Fachkräfte, 2. "Leitfaden zur Auftragsklärung zwischen Jugendamt und Einrichtung "- wer macht was? 3. "Kernaufgaben der Inobhutnahme"- was ist Pflicht und was ist Kür? Darüber hinaus haben wir uns als  Fachgruppe vorgenommen, Empfehlungen für die Rahmung der Inobhutnahme zu erarbeiten, die sowohl die institutionellen Ebene als auch die Qualifikation der MitarbeiterInnen, berücksichtigen soll.

Für die TeilnehmerInnen und weitere Interessierte ist eine Dokumentation der Tagung mit den jeweiligen Fachforen und Workshops auf der Internetseite zur Tagung - www.inobhutnahme.org - oder - www.igfh.de/aki/b-2013-2-Doku.html - bereitgestellt. Ein Tagungsbericht und ausgewählte Fachbeiträge können in der Verbandszeitschrift Forum Erziehungshilfen Heft 1/2014 mit dem Themenschwerpunkt Inobhutnahme nachgelesen werden.

 An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei Josef Koch, Diana Düring, Sabine Isenmann und Hans-Ullrich Krause für die Unterstützung, Beratung und atmosphärisch angenehme Zusammenarbeit bedanken!

Als Resonanz der Tagung freuen wir uns über viele Rückmeldungen von TeilnehmerInnen, die ein Interesse an der Mitarbeit bekundet haben. Wir begrüßen als neue Mitglieder: Ulla Lerch-Fricke (Hannover), Sara Goertz (Karlsruhe) und Anita Lurz (Tauberbischofsheim).

Darüber hinaus möchten wir besonders um die Mitarbeit von interessierten FachkollegInnen aus den Bundesländern Bayern, Saarland, Thüringen und Sachsen-Anhalt werben. Interessierte können sich direkt an die Sprecher wenden.

Die Fachgruppe wird weiterhin von Lutz Bohnstengel - l.bohnstengel@kjh-arenberg.de - und Rüdiger Riehm – riehm@st-theresienhaus.de – als Sprecher vertreten. 

Die nächste Arbeitstagung der Fachgruppe Inobhutnahme findet vom 05.-07. November 2014 in Frankfurt a.M. statt.

Rüdiger Riehm und Corinna Petri