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Fachgruppe Inobhutnahme
AKI
der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH)

Frankfurt/Main
Sektion Bundesrepublik Deutschland
der Fédération Internationale des Communautés Educatives (FICE) e.V.

  

Tagung des Arbeitskreises Inobhutnahme (AKI) der IGFH
vom 10.11. - 12.11.2010 in Frankfurt /Main


Tagungsbericht

Die 27. Tagung des Arbeitskreises Inobhutnahme der IGFH fand im Herbst 2010 in Frankfurt am Main statt. 15 VertreterInnen verschiedener Einrichtungen aus dem ganzen Bundesgebiet, die Inobhutnahmen durchführen, nahmen an der Tagung teil. Voraus ging die FB 16 / IGFH mit einem gestalteten kollegialen Austausch von MitarbeiterInnen aus 19 Einrichtungen aus dem Bundesgebiet. Dieser traf, wie oft in der Vergangenheit auf großes TeilnehmerInnen-Interesse und sehr positive Resonanz. Höhepunkte der Tagung waren neben lebhaften Diskussionen und intensivem fachlichen Austausch im Sinne von „best practise“ die Besichtigung von Projekten vor Ort – Inobhutnahme des ASK in Hanau und Inobhutnahme in Frankfurt.

Der Austausch über den aktuellen Stand in den jeweiligen Einrichtungen bestätigte fortgesetzt das hohe Niveau der Zahlen von Inobhut genommenen Minderjährigen mit der Folge guter Auslastungen und partiell sehr bedenklicher Überbelegungen von bis zu 160 %. Ebenso bestätigten sich in den Einrichtungen die langen Verweildauern in den Inobhutnahmen, die teilweise jedoch über Wandlungen in Maßnahmen nach § 34 – befristete Angebote – kaschiert werden. Von großem Druck wurden aus dem Kinderbereich berichtet. Übergangspflegestellen wären häufiger überlastet und gerade für kleine Kinder würde es auch zunehmend schwieriger Anschlussmaßnahmen zu finden. Auf Grund gestärkter und zunehmend mehr beachteter Elternrechte würden Pflegesysteme schneller an Grenzen kommen. Fachkräftemangel würde zudem die Bereitschaft für die Übernahme von einer Pflege-, bzw. Erziehungsstelle minimieren. Als zweite auffällige Entwicklung wurde auch als eine Konsequenz der Rücknahme der Vorbehaltserklärung zur UNO-Kinderrechtekonvention durch die Bundesregierung im Sommer 2010 eine massive Steigerung der Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in den Inobhutnahmesystemen konstatiert. Die daraus resultierenden Konsequenzen führten oft zu veränderten Anforderungen – angefangen von Sprachkenntnissen bis zu veränderten Gruppendynamiken und Schwierigkeiten in der Versorgung des originären Klientels.

Mit der Integration von Prof. Dr. Trenczek von der Uni Jena und Autor eines Fachbuches zu rechtlichen Aspekten von Inobhutnahmen – Krisenintervention und Schutzgewährung durch die Jugendhilfe, $$ 8a und 42 – konnten erneut viele rechtliche Aspekte unter die pädagogische Brille genommen, fachlich ausgetauscht und erörtert werden. Nach den positiven Rückmeldungen zum Buch des AKIs – Inobhutnahme konkret – und der großen Zahl von Anmeldungen für die Fortbildung zum kollegialen Austausch will der AKI die Erarbeitung von Standards für Inobhut nehmende Einrichtungen vorantreiben. Dazu plant der AKI auch im Jahr 2013 eine bundesweite Fachtagung innerhalb der IGFH zu organisieren.

InteresssentInnen für die Arbeit des Arbeitskreises können sich für Anfragen oder Anregungen gerne an die Sprecher des Arbeitskreises wenden – Graham Lewis, graham8L@aol.com oder Rüdiger Riehm, ruedigerriehm@freenet.de - oder unsere Internetseite besuchen - www.igfh.de/aki/ -.

Die nächste Arbeitstagung des Arbeitskreises Inobhutnahme findet im Frühjahr 2011 in Karlsruhe statt.

Rüdiger Riehm
Sprecher AKI