Tagung des Arbeitskreises Inobhutnahme der IGFH
vom 09.11. – 11.11. 2005 in Frankfurt /Main
Tagungsbericht
Im
schönen Frankfurt tagte im November der Arbeitskreis
Inobhutnahme - AKI - der
IGFH. Der Arbeitskreis setzt sich zusammen aus MitarbeiterInnen
verschiedener Einrichtungen nach § 42 SGB VIII innerhalb des
Bundesgebiets.
Im Zentrum der Arbeitstagung
stand dieses Mal einerseits die abschließende Bearbeitung und
Auswertung der durch den Arbeitskreis in Kooperation mit Frau Professor
Zitelmann von der Universität Osnabrück ausgewerteten
Befragung von inobhutnehmenden Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe
in Deutschland nach ihren Standards und Bedingungen. Daraus erwuchs
eine durch ebenfalls von Frau Professor Zitelmann
durchgeführte Untersuchung innerhalb der Einrichtungen nach
§ 42 SGB VIII bezogen auch auf die
sozialpädagogischen und diagnostischen Anteile. Dabei wurden
sowohl seitens der Leitungen als auch auf der Ebene der
MitarbeiterInnen Befragungen durchgeführt. Ziel waren dabei
auch eine Erfassung von Arbeitsbedingungen und Rahmenbedingungen.
Gerade der Bereich der Inobhutnahmen als eine wichtige Schnittstelle
innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe und auch häufig genutzt
als eine Art von „Eingangspforte“ bzw.
„Drehscheibe“ der Kinder- und Jugendhilfe wurde
bislang wenig wissenschaftlich erfasst und hinsichtlich der Effekte
ausgewertet. So wurden erste Ergebnisse und Bewertungen nach den
erfolgten Auswertungen bewertet und interpretiert.
Darüber hinaus war die
sozialpädagogische Diagnostik innerhalb der Inobhutnahme
Schwerpunktthema der Tagung. Aus manchen Einrichtungen wurde berichtet,
dass bei einigen Verhandlungen mit den kommunalen
Kostenträgern versucht wurde, die Inobhutnahme entgegen den
maßgeblichen Kommentaren zum § 42 des SGB VIII um
die sozialpädagogischen Anteile der Krisenintervention zu
reduzieren. Aber gerade in den Krisensituationen der Kinder und
Jugendlichen sowie deren Familien erscheint nach Ansicht des
Arbeitskreises eine klare und fachlich fundierte Intervention und
Diagnostik notwendig und im Sinne
einer Nachhaltigkeit effektvoll.
Außerdem setzte sich der Arbeitskreis auf
der Tagung aktiv mit Methoden der sozialpädagogischen
Diagnostik auseinander. Die Methode nach Prof. Uhlendorff, die im
Rahmen der narrativen Befragung von Jugendlichen auch auf das System
Familie erweitert worden war, wurde dem Arbeitskreis fachlich
dargestellt. Ansätze eines
„Herunterbrechens“ auf die Anforderungen und
Möglichkeiten einer immer kürzer werden Verweildauer
im Kontext von inobhutnehmenden Stellen wurden diskutiert, konnten
jedoch noch nicht abschließend bewertet werden. Diese wird
sich fortsetzen auf der Frühjahrestagung des AKI vom 29 -
31.3.2006 in Leipzig.
Den Abschluss bildete die sehr positive Resonanz
auf die von den Sprechern gestaltete Fortbildung innerhalb des
Programms der IGFH zum kollegialen Austausch zu den Leistungen nach
§ 42 SGB VIII. So wurde vereinbart, diese Tagung
künftig weiterhin im jährlichen Rhythmus
verantwortlich durch zu führen. Daneben sollte das Angebot
durch eine Tagung zu Konzepten der ambulanten Krisenintervention
ergänzt werden.
Als Sprecher wurden Graham Lewis und
Rüdiger Riehm bestätigt. |