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Fachgruppe Inobhutnahme
AKI
der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH)

Frankfurt/Main
Sektion Bundesrepublik Deutschland
der Fédération Internationale des Communautés Educatives (FICE) e.V.

  

Tagung des Arbeitskreises Inobhutnahme der IGFH
vom 09.03. – 11.03. 2005 in
Nürnberg

Tagungsbericht

Vom 9. März bis zum 11. März traf sich der Arbeitskreis Inobhutnahme der IGFH zu seiner 16. Arbeitstagung, diesmal in Nürnberg.

Von grossen Belegungsrückgängen im Verlauf des letzten Jahres berichteten nahezu alle 13 vertretenen Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Vor allem finanzielle Sparzwänge und nicht weniger Notlagen oder andere Interventionen in für Kinder und Jugendlichen schwierigen Situationen werden ursächlich betrachtet. Dies unterstreicht einerseits die zusammengefasste Tendenz, dass zwar die Anzahl der Minderjährigen gleich bleibend wahr genommen wird, die Verweildauer sich aber verringert. Andererseits wurde  zu Beginn des neuen (Haushalts-)Jahres an einigen Orten eine deutlich gestiegene Nachfrage registriert. Die Verweildauer werden zudem häufig durch Veränderung des rechtlichen Rahmens – Umwandlung in befristete Plätze nach § 34 – und schnellerer Rückführung ins Herkunftsumfeld verkürzt. Da die Rückführung oft ehr aus Kostengründen und weniger im Kontext einer pädagogischen Planung für das System Herkunftsumfeld geschah, führte bei einigen Einrichtungen zu einem Anstieg bei den Wiederaufnahmen.

Großen Raum nahm ebenfalls die Auswertung der in Kooperation mit Professor Zitelmann, Universität Osnabrück, durchgeführten und ausgewerteten Erhebung unter den inobhutnehmenden Einrichtungen ein und die Diskussion um eine anschließende Untersuchung zur sozialpädagogischen Diagnose, Clearing oder Verhaltensbeobachtung innerhalb der Inobhutnahme.

Die Mitglieder tauschten sich zudem zu tagesstrukturierenden Maßnahmen und Angeboten in der Inobhutnahme aus. Aus pädagogischen Gründen erachten wir dies als äußerst notwendig, vor allem da den aufgenommenen Minderjährigen häufig Strukturen und Beschäftigungsmöglichkeiten fehlen. Doch scheitern Angebote häufig an fehlenden Personalkapazitäten in der Inobhutnahme. Vernetzungen mit anderen örtlichen Angeboten sind meist wegen der Kurzfristigkeit wenig praktikabel.

Eine intensive Diskussion fand auch zu den standardisierten Verfahren im Rahmen der Aufnahme und Entlassung statt.

Ebenfalls verglichen wurden fixierte Verfahren oder Abläufe für Notlagen in der Einrichtung. Unterschieden wurde dabei zwischen Systemzusammenbrüchen, Gewalt gegen MitarbeiterInnen, Beschuldigungen gegen MitarbeiterInnen, Gewalt der Minderjährigen untereinander, Gewalt von außen, Diebstählen und Sachschäden, Selbstgefährdetem Verhalten und rechtlichen Sonderfällen, wie z.B. Kooperation mit Medien, etc. .

Wichtig erschien es den einzelnen VertreterInnen in der permanenten Auseinandersetzung mit den MitarbeiterInnen und KollegInnen zu stehen und für unterschiedliche Bedarfe Verfahren zu verschriftlichen.

Zudem verabredeten sich der AKI ab kommenden Jahr angesichts der erhöhten Nachfrage sein im Rahmen des Fortbildungsprogrammes der IGFH gestaltete Fachtagung mit dem kollegialen Austausch und der Beratung wieder jährlich anzubieten.

In diesem Jahr findet die Fachtagung mit dem Thema Kollegialberatung von MitarbeiterInnen des Kinder- und Jugendnotdienstes sowie von Inobhutnahme-Einrichtungen – FB 18-2005 – vom 7. bis 9. November in Frankfurt statt.

Die nächste Tagung des Arbeitskreis findet vom 9.11 . bis zum 13.11. in Frankfurt statt. Themen sind dabei einerseits die Veränderungen in Folge des Tagesbetreuungsgesetzes, des Clearings, bzw. der (sozialpädagogischen) Diagnostik, der sozialpädagogsichen Intervention im Rahmen der Inobhutnahme und theoretischen als auch praktische Aspekte einer freizeitpädagogischen Arbeit in diesem Segment der Jugendhilfe.